Mobilität und Arbeit
Flexible Arbeitsplatz- und Kommunikationslösungen als Aspekte moderner Mobilität
Interview mit Inga Hansen, Business Development Managerin bei der bluecue consulting GmbH & Co. KG in Bielefeld. Die Fragen stellte Elmar Niederhaus von Leadership für Politik und Wirtschaft.
Digitalisierung gestaltet die digitale Kommunikation des Menschen. Dieser Prozess verändert unsere Kommunikation. Er schafft neue Fähigkeiten und entwickelt damit das Kommunikationsverhalten des Menschen weiter. Die aktuelle Digitalisierungs-Debatte in Deutschland dreht sich auch um die Fragen: was ist Digitalisierung, warum erfasst sie alle Lebensbereiche des Menschen in der Gesellschaft, welchen Einfluss hat sie auf unsere Mobilität und die Arbeitswelt in Unternehmen?
Heute gehen wir auf unserem Blog mit Inga Hansen, Business Development Managerin für Collaboration Systems bei der bluecue consulting GmbH & Co. KG in Bielefeld, der Frage nach, wie sich moderne Mobilität auf die Organisation von Collaboration Systems sowie der Gestaltung von Flexible Workplaces in Unternehmen auswirkt.
Elmar Niederhaus: Frau Hansen, viele diskutieren Mobilität und Arbeit als Aspekte der Digitalisierung in Unternehmen. Was ist für Sie der Zusammenhang zwischen moderner Mobilität und der Organisation von flexiblen Arbeitsplatz- und Kommunikationskonzepten?
Inga Hansen: Mobilität ist ständiger Begleiter in unserer Gesellschaft. Menschen sind es aus dem privaten Bereich gewohnt, die permanente Verfügbarkeit von Informationen zu nutzen. Die nahezu durchgehende Erreichbarkeit über mobile Endgeräte wird dabei vielleicht nicht bekennender Weise so sehr geschätzt, wie die Anbindung an das WWW, ist aber für die Menschen mittlerweile zur Normalität geworden. Der Brückenschlag in die Arbeitswelt ist hier naheliegend, denn in Organisationen respektive Unternehmen arbeiten Menschen. Mit mobiler Erreichbarkeit geht auch der Aspekt der Kommunikation und der Vernetzung einher. Der Austausch über Neuigkeiten, Gedanken, zu Fragen oder spontanen Inhalten hat längst nicht mehr nur im privaten Bereich ein Zuhause auf Social Network Plattformen gefunden. Jeder der Freundschaftsanfragen der Eltern eines Freundes bekommt bemerkt spätestens an diesem Trend, dass die Interaktion in Social Networks längst kein Generation Y oder Young Generation Phänomen mehr ist. Diese Bewegung des Austausches und der Vernetzung ist – ein gelenkter Rahmen und sinnvolle Nutzung vorausgesetzt – für Arbeitgeber, also schlussendlich für Unternehmen, ein hoch aktuelles Thema.
Elmar Niederhaus: Heute können die Zusammenarbeit und der Arbeitsplatz beweglicher, agiler sein als früher. Warum ist das so?
Inga Hansen: Zum einen liegt es sicher an den wachsenden Möglichkeiten, die mit dem stetigen Ausbau der Infrastruktur hinsichtlich mobiler Datenverfügbarkeit einhergehen. Diese Rahmenparameter bilden sicher die Basis dafür, dass Ideen und Pläne neuer Kommunikationswege gelebt und nicht nur überlegt werden können. Zum anderen ist es die tiefe Integration in unsere Gesellschaft und somit in das Leben und die Gewohnheiten jedes Einzelnen. Der Wunsch flexibel zu arbeiten steigt mit der Gewohnheit und der Erfahrung der Nutzung mobiler Endgeräte im privaten Bereich. Die E-Mails auf dem privaten Smartphone sind dabei nur ein Beispiel für die Verschmelzung von Arbeit und Beruf hinsichtlich der Portabilität der Informationen. Wir müssen heute nicht mehr gemeinsam in einem Büro sitzen, um aktiv und produktiv gemeinsame Informationen zu teilen und sie nutzbar zu machen. Die weiter voranschreitende Globalisierung und das Arbeiten in interdisziplinären Teams zeigen, dass hier eine Dezentralisierung der Arbeit stattfindet. Diese Entwicklung belegt die Notwendigkeit von Mobilität.
Elmar Niederhaus: Welche Vorteile ergeben sich daraus für das Arbeiten in Unternehmen? Und wie wirkt sich diese moderne Form der Arbeit auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aus?
Inga Hansen: Das Phänomen der Verschmelzung von privaten und beruflichen Inhalten verdeutlicht die Veränderung der Arbeitsmentalität. Vor allem bei der jungen Generation ist diese Veränderung bereits in Studien messbar. Unter Berücksichtigung einer gesunden Work-Life-Balance ist die Integration der Arbeit in das Leben für Unternehmen eine große Chance. Gerade im Rahmen des War for Talents ist die Möglichkeit flexibel zu arbeiten ein großer Vorteil für Unternehmen. Derartige Merkmale spielen für die Wahl des Arbeitsgebers ebenso eine Rolle wie die Entlohnung oder das Angebot für persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Wenn ein Unternehmen es schafft, durch Angebote moderner und mobiler Arbeitsformen hoch qualifizierte Mitarbeiter für sich zu gewinnen, dann werden diese die Wettbewerbsfähigkeit durch hochwertige Arbeit und persönliches Engagement für das Unternehmen weiter steigern.
Außerdem ist der Faktor Zeit ein Merkmal für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Mobile Verfügbarkeit der arbeitsrelevanten Inhalte und damit die Möglichkeit quasi von überall auf der Welt zu agieren und interagieren verschafft Unternehmen im Wettbewerb entscheidende Zeit und somit Vorteile. Eine ganz simple Analogie aus dem Sport ist hier beispielsweise das 100 Meter-Rennen, das ebenfalls ein einfacher Wettbewerb ist: Wer zuerst die Ziellinie überquert gewinnt. Im wirtschaftlichen Kontext zählt natürlich nicht nur Schnelligkeit, jedoch hat man so – simpel gesprochen -mehr Zeit, um Entscheidungen zu treffen oder zu reagieren.
Elmar Niederhaus: Unternehmen profitieren bereits von diesen modernen, digitalen Kommunikationsansätzen. Was ist bei der erfolgreichen Umsetzung in Unternehmen zu beachten?
Inga Hansen: Aus Sicht der Beratung ist hier vor allem die Komplexität der Umsetzung zu beachten. Es gilt für eine erfolgreiche Implementierung dieser Ansätze alle Bestandteile für das jeweilige Unternehmen zu betrachten und vor allem diese zielführend miteinander zu vereinen. Jede Organisation ist individuell. Bei allen Standards, Prozessen und Best Practices kann eines nie generalisiert werden und das sind die Mitglieder einer Organisation. Diese pflegen ihre eigene Kultur, es gibt Gepflogenheiten, Richtlinien aber auch ungeschriebene Gesetzte, nach denen Menschen agieren. Daher ist für eine erfolgreiche Umsetzung moderner, digitaler Kommunikationswege eine genaue Betrachtung der Ziele immer unter Berücksichtigung der jeweiligen Mitarbeiter zu vollziehen. Diese Informationen gilt es mit den Verantwortlichen eines Unternehmens vor Beginn in einer Konzeptionierung zu erfassen und zu verstehen. Diesem Credo folgen die technologischen Aspekte und die tatsächliche Umsetzung. Mitarbeiter in Projekte und Veränderungen einzubeziehen klingt – trotz der steigenden Affinität zu Mobilität und technologischem Fortschritt im privaten Bereich – leichter als es in dem Kontext der Arbeitswelt ist. Der Aspekt der Leistungsgesellschaft hält hier in die Überlegungen Einzug. Mitarbeiter werden nicht nur durch die monatliche monetäre Entlohnung motiviert, ganz im Gegenteil! Anerkennung, Lob, Mitbestimmung und Zugehörigkeitsgefühl sind starke Treiber des jeweiligen Arbeitsergebnisses eines Mitarbeiters.
Die Schaffung und das kontinuierliche Ausbauen einer solchen Kultur ist ein stetiger Prozess. Führungskräfte und Entscheider in Unternehmungen müssen diesen verantwortlich lenken und stärken. Dies geschieht nie über Nacht und ist genauso wenig zeitlich begrenzt. Die Einbeziehung und der aktive Wandel der Kultur sind wesentlichen Bestandteile der erfolgreichen Umsetzung moderner Kommunikationswege im Unternehmen.
Elmar Niederhaus: Wie sehen sie die Rolle, Funktion und Bedeutung von bluecue consulting GmbH & Co. KG als Treiber digitaler Transformation im Bereich „Collaboration Systems“ in mittelständischen Unternehmen und Industriebetrieben? Was sind hier zentrale Aspekte? Wo liegen die Handlungsfelder?
Inga Hansen: Der bluecue consulting kommt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu. Die Komplexität derartiger Projekte und Vorhaben nimmt stetig zu. Für Unternehmen handelt es sich um erfolgskritische Veränderungen, wenn digitale Transformation auf die Agenda gehoben wird. Das Vertrauen unserer Kunden ist hier ein wesentlicher Punkt. Unsere Expertise, die sie zu Recht erwarten, minimiert das Risiko und optimiert die Gestaltung der digitalen Transformation in dem jeweiligen Unternehmen. Alle genannten Faktoren, die mit einem derartigen Wandel einhergehen, müssen berücksichtigt werden. Unsere Erfahrung in dem Bereich helfen Fehler zu vermeiden und die Übergänge in neue Technologien zu erleichtern und reibungslos zu gestalten. Dabei ist es das bereits angesprochene Zusammenspiel aus Technologie und Mensch im jeweiligen Kontext des einzelnen Unternehmens, das unsere Rolle gleichermaßen spannend und verantwortungsvoll macht.
Elmar Niederhaus: Danke für das Gespräch, Frau Hansen.
Über Inga Hansen
Inga Hansen
Inga Hansen ist seit vielen Jahren fokussiert auf das Themenfeld „Organizational Behavior“ und insbesondere das Verständnis menschlicher Interaktion innerhalb der Wertschöpfung eines Unternehmens. Seit ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Innovations- und Organisationsmanagement sammelte sie über mehrere Jahre fundierte Erfahrungen im Bereich von Wissensmanagement- und Prozesssystemen in Kundenorganisationen unterschiedlicherGrößenordnung. Heute hat sie ihre Berufung als Business Development Managerin für Collaboration Systems bei der bluecue consulting GmbH & Co. KG in Bielefeld gefunden. Hier entwickelt sie zusammen mit Kunden und Geschäftspartnern moderne Kommunikations- und Informationslösungen und trägt diese in den Markt.
Über Elmar Niederhaus
Elmar Niederhaus
Elmar Niederhaus ist Politologe mit dem Fachgebiet Politische Kommunikation. Er ist spezialisiert auf Analyse und Gestaltung von Machtbeziehungen in Politik und Wirtschaft. Sein Schwerpunkt ist Politische Kommunikation zur Digitalisierung der Industrie 4.0. Als Initiator und Leiter von Leadership für Politik und Wirtschaft bloggt und veröffentlicht er Bücher zu Digitalisierung und Leadership in Change-Prozessen. Im Oktober 2016 ist sein neustes Werk „Digitalisierung braucht Leadership. Warum Digitale Welt, Mobilität und Energiewende mehr Wohlstand schaffen.“ erschienen.